Travelling with kids
Wir haben es gewagt – trotz Corona sind wir in den Flieger gestiegen. Gebucht hatten wir bereits im letzten Jahr und stornieren war nicht mehr möglich (denn plötzlich waren alle Reisewarnungen aufgehoben).
Also her mit den sichersten Masken, rein in den Flieger und ab nach Sardinien. Was wir vorfanden? Eine touristenleere Insel.
Unabdingbar: ein Mietwagen, mit dem man das Eiland erkundet. Denn es gibt zwei gute Gründe, nach Sardinien zu reisen. Erstens: die wunderschönen Strände mit kristallklarem Wasser und hellem Sand. Und zweitens: das La Dolce Vita Italiens!
Beides haben wir ausgiebig getestet. Hier kommen die schönsten Strände Sardiniens und die besten (kinderfreundlichen) Restaurants im Südosten der Insel.
Sardiniens Strände
Cala Sinzias mit dem Strandrestaurant Tamatete
Ein breiter Sandstrand mit kristallklarem Wasser, eingerahmt von Felsen, an denen sich herrlich schnorcheln und klettern lässt. Zudem gibt es eine gute Infrastruktur mit der Strandbar Tamatete und dem gleichnamigen Restaurant. In der Strandbar unbedingt die Pizza probieren! Ein herrlich fluffiger Boden. Dazu ein Glas Rosé (Flasche 15 EUR).
Sant Elmo
Wer einsame Naturstrände mag (ähnlich wie Es Trenc auf Mallorca, nur ist es dort nicht mehr einsam), der ist am Strand Sant Elmo genau richtig. Viel Platz, wenig los. Der Strand besteht aus Felsen und kleinen Sandbuchten. Südlich liegt der Hügel Monte Turno. Infrastruktur hat man hier bis auf eine kleine Strandbar nicht. Tatsächlich habe ich in der Bar den schlechtesten Kaffee aller Zeiten getrunken. Eine Kunst auf Sardinien. Mein Tipp: Besser eine Cola Light bestellen!
Punta Molentis
Die kleine traumhafte Badebucht gehört zu meinen Favoriten im Südosten Sardiniens. Glasklares, flach abfallendes Wasser, weißer Puderzuckersand, mit hübschen Felsformationen links und rechts zum Schnorcheln. Eine Strandrestaurant bietet alles, was was braucht. 1a Blick inklusive. Leider war die Bucht recht voll, obwohl kaum internationale Touristen auf der Insel waren. Mein Tipp: Zur Saison am Wochenende unbedingt meiden!
Porto Giunco
Die Badebucht Porto Giunco war nicht nur die Lieblingsbucht der Kinder. Tatsächlich gehört Porto Giunco zu den schönsten Stränden Sardiniens. Glasklares Wasser und heller, weicher Sand mit wunderschönen Felsformationen zum Klettern und Schnorcheln. In den kleinen Wasseransammlungen lässt es sich plantschen wie in der Badewanne. Der Delphino Club ist Kiosk, Bar und Restaurant zugleich. Die Bucht liegt an einem Binnensee, an dem Flamingos leben. Unbedingt einen Stopp machen und die pinken Langhälse beobachten!
Restaurants Tipps im Südosten Sardiniens
Zum Frühstück oder einfach einen Kaffee zwischendurch ist das Café La Perla in Villasimius (Via del Mare 104) die richtige Adresse. Hier gibts richtigen, italienischen Kaffee, wie er sein muss, dazu Dolci Sardi, das sardische Süßgebäck. Perfetto!
Ein tolles Restaurant zum Abendessen ist das Il Miraggio am Spiaggia di Campus südlich von Villasimius. Tolles Essen, tolles Ambiente. Die Tische stehen im Sand, ein toller Ort auch für Kinder. Leider waren die Bedienungen recht unfreundlich. Der Ausblick, das gute Essen und der Rosé lassen aber kurzerhand ein Auge zudrücken. Denoch sehr zu empfehlen (einen Tisch im Sand unbedingt reservieren!). Und hey – jeder hat man einen schlechten Tag.
Unser Favorit: Das Domus Restaurant direkt an der Piazza in Villasimius. Ein neu eröffnetes Restaurant mit tollem Essen, herrlichen Nachspeisen und hausgemachtem Aperitivo. Und die Kinder können herrlich herumlaufen, da die Einkaufsstrasse und die Piazza in Villasimius abends zur autofreien Flaniermeile werden.
Allgemeine Sardinientipps
Mietwagen
Achtet bei Eurer Mietwagenbuchung darauf, welche Kreditkarten vor Ort akzeptiert werden (meist nur Master oder Visa). Wir hatten American Express, was zu großen Problemen führte. Wie wir später erfahren haben: American Express wird deswegen ungern akzeptiert, weil AE etwaige zu unrecht abgebuchte Kosten wieder zurückholt.
Eh viel besser: Schaut, ob es kleine, lokale Mietwagenvermietungen gibt. Diese sind oft günstiger.
Essen – sardische Spazialitäten
Probiert unbedingt die sardische Pasta (Pasta fresca). Culurgiones werden aus Kartoffelteig hergestellt und haben im Inneren eine Käsefüllung.
Fregula (oder Fregola sarda) ist ein Hartweizengrieß und ähnelt dem arabischen Cous Cous. In der Form sieht Fregula eher aus wie Kichererbsen. Zubereitet wird sie mit einer Tomatensoße, Basilikum und Knoblauch oder mit Venusmuscheln (vongole oder arselle).
Malloreddus ist eine frische Pasta, die kleinen Würmchen ähnelt. Die Malloreddus alla Campidanese werden mit einer speziellen Soße aus Tomaten, Salsiccia sarda und Safran zubereitet. Unbedingt probieren!
Ein fester Bestandteil der sardischen Küche ist der Pecorino Sardo. Als Antipasti zu Oliven und sardischer Wurst ein Genuss vor jedem Hauptgang oder als Snack zwischendurch.
Orata sind Goldbrassen und ein Muss für jeden, der gern Fisch isst. Bei der Wahl stets nach dem Fang fragen – die aus freien Gewässern schmecken besser als die aus der Zucht.
Für Süßliebhaber unter Euch sind die Dolci Sardi ein willkommender Genuss zum guten Kaffee, den es in Sardinien natürlich an jeder Ecke günstig gibt. Das traditionelle Süßgeback mit Mandeln als Basis sind sehr vielfältig und fallen optisch durch die vielen leckeren Formen ins Auge.
Unser Sardinien-Fazit
Schöne Strände, klares Wasser, doch Griechenland steht Sardinien in nichts nach. Karibische Strände gibt es dort auch, zudem ist in Griechenland die Artenvielfalt unter Wasser deutlich bunter als auf der italienischen Insel. Trotzdem – wir kommen wieder. Wir sehen uns im Norden, Du schöne Insel!
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